Carmen 76 (in German by Steffi) |
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Wenn es irgendeinen Menschen gibt, dem die Erinnerung an frühere gute Taten Freude bereitet, wenn er glaubt fromm zu sein und weder die göttliche Treue verletzt zu haben, noch auf Geheiß irgendeinen göttlichen Bund missbraucht hat, um die Menschen zu täuschen: bis ins hohe Alter bleiben dir, Catull, viele bereitete Freuden aus dieser undankbaren Liebe. Denn was auch immer Menschen irgendwem Gutes sagen oder tun können, das wurde von dir gesagt und getan. Alles das ist verloren, weil es einem undankbaren Geist anvertraut wurde. Warum marterst du dich noch weiter? Warum festigst du deinen Geist nicht und führst dich dorthin zurück und wünschst gegen den Willen der Götter arm zu sein? Es ist schwer eine lange Liebe plötzlich aufzugeben, es ist schwer, das ist wahr, du solltest es, wie es dir beliebt, schaffen. Dies ist die einzige Rettung, das musst du über winden. Du sollst das tun, sei es, dass du es nicht kannst, sei es, dass du es kannst. O Götter, wenn euch Mitleid erfüllt oder wenn ihr irgendwem an seinem Ende, schon selbst im Tode, Hilfe gabt, erblickt mich Armen und, wenn ich das Leben unbefleckt verbracht habe, entreißt mir diese Pest und dieses Verderben! Wehe mir, es vertrieb alle Freuden aus meiner Brust, die untersten entwendend, wie eine Lähmung in den Gelenken. Ich erbitte nicht mehr jenes, dass jene mir Gegenliebe schenkt, oder, weil es nicht möglich ist, dass sie keusch ist: ich wünsche mir gesund zu sein und dieses hässliche Leiden abzulegen. O Götter, gebt mir das für mein Pflichtgefühl!
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© copyright 11-8-2002 by Steffi |
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